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Gemeinde Ottenbach (Druckversion)

Jahresschlussworte

Autor: Hirsch & Wölfl GmbH
Artikel vom 21.12.2015

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

… und schon wieder ist ein Jahr so gut wie Geschichte! Irgendwer hat mal behauptet, dass, je älter man wird, die Jahre umso schneller verfliegen würden. Ich glaube, der hatte Recht. In manchen Jahren kann man den nahenden Jahreswechsel wenigstens noch am Wetter und den Temperaturen ablesen, dieses Jahr können wir auf diese Hilfestellung bisher nicht zurückgreifen.

Was wird vom Jahr 2015 in Erinnerung bleiben? Mehrfacher Terror in Paris? Absturz der Germanwings-Maschine, Griechenlandkrise, Ukrainekonflikt, Krieg und Terror in Nah-Ost… Warum drängen sich eigentlich immer die negativen Geschehnisse zuerst ins Gedächtnis?

Zumindest im 2. Halbjahr standen die Nachrichten über die ankommenden Flüchtlinge in Deutschland im Vordergrund. Manchmal hätte man sich mehr Hintergrundinformationen gewünscht, warum es den Menschen nicht mehr möglich war, in ihrer Heimat zu bleiben. In unserer Wahrnehmung handelt es sich um eine sehr große anonyme Menschengruppe. Aber: Bei genauerem Hinsehen sind es halt doch Einzelschicksale! Jeder Einzelne musste für sich die Entscheidung treffen, seine Heimat, seine Familie, seine Freunde und sein Hab und Gut zu verlassen – jeder Einzelne begab sich auf einen schweren und gefährlichen Weg in eine unsichere Zukunft. Unsere Politiker müssen nun die richtigen Entscheidungen treffen, wie den Menschen in deren Heimatländern und bei uns geholfen werden kann.

Um die Menschen zu unterstützen, die in Ottenbach untergebracht sind und werden, wurde vor ein paar Wochen ein Freundeskreis Asyl gegründet.

Schaffen die Nachrichten aus aller Welt und aus Deutschland ein gewisses Unbehagen, sind wir doch froh, dass es in Ottenbach im Vergleich mit anderen Regionen friedlich zugeht. Das gute Miteinander lässt sich an vielen Gemeinschaftsaktionen ablesen. Dabei herausragend war im Juni das große Festwochenende. Zunächst wurde mit dem Musikverein in einem offiziellen Akt das 50jährige Freundschaftsjubiläum mit Ottenbach/Schweiz gefeiert. Am selben Abend noch heizten die „Schwindligen 15“ dem Festzelt ein. In der Nacht mussten dann die letzten Vorbereitungen für das Kinderfest getroffen werden. Dieser Festumzug, die Vorführungen im Zelt und die Spielstraße begeisterten einfach jeden. Die Kindergärten, die Grundschulen und alle teilnehmenden Vereine haben sich wieder tolle Wägen und Kostüme einfallen lassen – wahrlich ein großes Ereignis für einen kleinen Ort!

Einen gelungenen Abschluss fand das Wochenende dann im Alb-Extrem des MRSC Ottenbach, bei dem sich wieder 3.500 Radler ab 5.30 Uhr auf die beschwerlichen Strecken wagten. An diesen 3 Tagen waren sehr oft die gleichen Helfer am Werk, die Tag und Nacht mitgearbeitet haben. Einfach beeindruckend!

Dieses Festwochenende steht exemplarisch dafür, was man erreichen kann, wenn alle zusammenhelfen. Dieser Zusammenhalt im Ort ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Jeder versucht, an seinem Platz seinen Teil beizutragen – sei es in den Vereinen und Organisationen, bei den Kirchen oder wie auch immer. Im Namen der Gemeinde, aber auch persönlich, darf ich Ihnen für diesen Einsatz ein ganz dickes DANKE!!! sagen.

Der Gemeinderat hat sich wieder in vielen Sitzungen um die kommunalen Themen gekümmert. Schwierige Aufgabe dabei war, dass trotz konsequentem Schuldenabbau die Unterhaltung der örtlichen Infrastruktur weiterbetrieben wird. So wurden in diesem Jahr die Feldwege saniert, ein größerer Auftrag zu Straßensanierungen im Ort vergeben (Ausführung Frühjahr 2016), ebenfalls im Frühjahr wird die Wasserleitung Im Mergele getauscht und wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr die Förderzusage für die grundlegende Sanierung des Strudelhofweges erhalten. Dann könnte diese Sanierung in 2017 umgesetzt werden. Weitere Sanierungsmaßnahmen werden für die kommenden Jahre ein Dauerthema bleiben. Mit dem Gemeinderat war auch in diesem Jahr wieder eine zielgerichtete, vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich, dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken!

Auf die Kolleginnen und Kollegen in allen Bereichen der Gemeinde war für mich auch dieses Jahr wieder Verlass. Unser Team wird auch immer wieder von Ehrenamtlichen unterstützt, ohne Sie würde Vieles nicht funktionieren. Herzlichen Dank!

Viele von uns mussten im Jahr den Tod eines lieben Menschen verkraften, selten gab es so viele Sterbefälle wie im Jahr 2015. Jeder einzelne Todesfall reißt schmerzliche Lücken in unsere Familien und in die Gesellschaft, lässt uns nach dem „Warum?“ fragen. Eine zufriedenstellende Antwort werden wir darauf nicht finden, wir können aber alle Trauernden wenigstens ein bisschen trösten.

In den letzten Tagen dieses Jahres sind unsere Gedanken bei denjenigen, denen es aus verschiedenen Gründen nicht so gut geht, die krank sind oder einen anderen Kummer im Herzen tragen. Ein tröstendes Wort, eine freundliche Geste sind dabei kleine Zeichen der Anteilnahme.

Trotz der vielen Sterbefälle nimmt die Bevölkerung nach einer Delle um das Jahr 2010 herum in kleinen Schritten zu. Sicherlich auch ein Beleg dafür, dass unsere örtliche Infrastruktur intakt ist und die Menschen sich in unserer schönen Gemeinde wohlfühlen. Dies ist der Verdienst von vielen, vielen Engagierten. Dieses „sich wohlfühlen“ bedarf auch in Zukunft helfender Hände – um diese weitere Mitarbeit möchte ich Sie heute bitten.

Ich wünschen Ihnen allen ein besinnliches, friedliches Weihnachtsfest, erholsame Tage bis zum Jahreswechsel und dann einen guten Rutsch in das Jahr 2016. In dem folgenden Jahr hoffe ich für Sie, dass Sie von Krankheiten verschont sind, private Zufriedenheit Sie begleitet und dass eine weiter stabile Konjunktur uns erhalten bleibt.

Ihr
Oliver Franz
Bürgermeister

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