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Gemeinde Ottenbach (Druckversion)

Buchsbaumzünsler

Autor: Hirsch & Wölfl GmbH
Artikel vom 16.08.2016

Buchsbaumzünsler - Ein Problemschädling breitet sich aus
Im Gespräch schon seit Wochen, ist der für Buchsbaum gefährliche Schädling Buchsbaumzünsler nun auch in Ottenbach angekommen. Der Buchsbaumzünsler trat 2006 in Gärten in Weil am Rhein und Kehl zum ersten Mal auf. Dies war gleichzeitig der erste Nachweis des neuen Schädlings für Europa. Eingeschleppt wurde er vermutlich mit Pflanzenimporten aus Asien.

Die gelbgrünen Raupen mit der schwarzen Kopfkapsel schaben als junge Larve an den Blättern und gehen dann in einen Blattfraß über. Die in Gespinsten versteckten Larven verraten sich durch frische grüne Kotkrümel, die auf den Blättern unterhalb der Fraßstelle liegen. Von den Blättern bleiben bei starkem Fraß nur vertrocknete, sichelförmige Reste übrig. Bei extremem Befallsdruck kann auch Rinde angefressen werden, die Raupen bevorzugen es aber abzuwandern, wenn keine Blätter mehr am Buchs vorhanden sind. Daher stirbt auch der Buchs durch den Befall mit Buchsbaumzünslern nicht ab, sondern treibt wieder aus.

Nach einer langen Raupenphase erfolgt die nächste Verpuppung etwa Ende August. Die anschließend auftretenden Falter legen dann erneut Eier an die Unterseite des Buchsblattes ab. Daraus entwickeln sich Larven, die sich nach einem kurzen Schabefraß zwischen den Blättern einspinnen und überwintern. Das auffällige Auftreten der großen Raupen liegt in der Regel in der zweiten Maihälfte und in der ersten Augusthälfte. Je nach Jahreswitterung kann das Auftreten um ein bis zwei Wochen variieren.

Massnahmen
Die günstigsten Bekämpfungszeiträume sind die zweite Aprilhälfte gegen die überwinterten Raupen des Vorjahres, sowie Anfang Juli gegen die jungen Raupen der neuen Generation. Ziel sind die überwinterten jungen Larven der zweiten Generation des Vorjahres. Wichtig für den Bekämpfungserfolg ist, dass diese Larven bereits frei an den Blättchen fressen. Im Frühjahr führen die Raupen zunächst geschützt vor Spritzmitteln in ihrem Winterkokon, zwei bis drei zusammen gesponnenen Buchsblättchen, einen Schabefrass durch. Eine zu frühe Bekämpfung kann also wirkungslos sein. Eine gute Wirkung der Pflanzenschutzmittel erreicht man durch die Benetzung möglichst des ganzen Blattwerkes, auch im Inneren der Büsche. Mit dem jährlichen Rückschnitt der Buchsbäume kann im Frühjahr oder im Herbst bereits ein Teil der jungen Raupen entfernt werden. Das Schnittgut kann normal entsorgt werden. Lediglich Ende Mai und Mitte August, wenn die Larven bereits ausgewachsen sind, könnten sie sich auch an abgeschnittenen Ästen noch zu Faltern entwickeln. In diesen Zeiträumen sollte das Schnittgut in einer Tüte verpackt und dann mit dem Restmüll entsorgt oder für einige Tage in der Sonne liegen gelassen werden. Nicht entsorgt werden sollten befallene Pflanzen auf dem Kompostplatz!

Wichtiges in Kürze

  • Spritzzeiträume gegen die jungen Raupen sind die 2. Aprilhälfte und die 1. Julihälfte.
  • Im laufenden Jahr entwickelt sich nur eine volle Generation, die zweite reicht ins nächste Frühjahr.
  • Die Entwicklung ist in Deutschland auch überregional relativ einheitlich.
  • Biologische Bt-Produkte sind gegen alle Raupenstadien wirksam, auch gegen ausgewachsene Larven.
  • Seit 2006 wurden in Deutschland nur Buxus-Arten gefressen, kein Ilex und kein Euonymus
  • Befallener Buchs treibt wieder aus und stirbt nicht ab.
  • Das Auftreten des Buchsbaumzünslers ist ist vorhersagbar und er kann biologisch bekämpft werden.

Den ausführlichen Artikel finden Sie auf der Internetseite des Landkreises Göppingen: landkreis-goeppingen/ Landwirtschaftsamt/ Aktuelles/ Buchsbaumzünsler/ Merkblatt. Für Bürger ohne Internetanschluss sind Kopien im Rathaus erhältlich.

http://www.ottenbach.de//gemeinde-ottenbach/archiv