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"Herr Pfarrer, der Haussegen hängt schief"
„Herr Pfarrer, der Haussegen hängt schief“
Eine slowenische Reiseerzählung von Karl Schönweiler ab sofort in der Bücherstube.
Der Autor informiert kurz zum Inhalt:
Manchen Ottenbachern ist der kürzlich verstorbene slowenische Pfarrer Zamuda noch gut bekannt. In den neunziger Jahren hatte er mehrere Male die Urlaubsvertretung in unserer Pfarrei St. Sebastian übernommen. So lud er mich bald ein, ihn einmal in seiner Pfarrgemeinde zu besuchen.
Im Herbst 1992 kam ich dann in dem schön gelegenen Dörfchen Kristan Vrh an. Slowenien hatte erst kurz zuvor einen eigenen Staat gegründet, der Balkankrieg der Volksgruppen des ehemaligen Jugoslawien nahm immer größere Ausmaße an, wobei Slowenien selbst nicht mehr betroffen war.
Bei Pfarrer Josef lernte ich eine andere Welt kennen. Ein Pfarrer ohne festes Gehalt, aber mit Landwirtschaft und einem schönen Weinberg überm Dorf. Im Pfarrhaus war zwei Tage zuvor eine Frau eingezogen - die neue Haushälterin. Die gebürtige Kroatin hatte ein Haus in Bosnien, in das sie wegen des Krieges nicht zurückkehren konnte. Pfarrers Asylantrag wurde stattgegeben und sie bekam auch gleich eine Anstellung bei ihm.
Der ungewöhnliche Alltag im Pfarrhaus und die Situation der Menschen auf dem Land prägten diesen Besuch ebenso wie die erlebnisreichen Reisen mit diesem kontaktfreudigen, im wahrsten Sinne des Wortes „leutseligen“ Kirchenmannes und dessen etwas anderen Zeitbegriffen.Aus den damaligen Tagebuchaufzeichnungen habe ich eine Reiseerzählung geformt. Dies ermöglicht es mir, die Erlebnisse, die Beschreibung der Menschen sowie bedrohliche aber auch komische Situationen in eine gut lesbare Form zu bringen und darüber hinaus auch der poetischen Phantasie Spielräume zu erlauben. So habe ich die Namen geändert, der Protagonist heißt hierbei Pfarrer Josef Vesel (Vesel bedeutet froh, fröhlich, auch Frohnatur) und das Dörfchen Kristan Vrh, in dem wenige Jahre später der Ottenbacher Kirchenchor zur Orgeleinweihung zu Gast war, heißt hier Jelen vir, was „Hirschquell“ bedeutet. Ach ja, da ist dann noch der ewig schief hängende „Haussegen“ im Flur des Pfarrhauses, der mich die ersten Tage immer wieder beschäftigte.
Der zweite Teil dieser Reiseerzählung „Herr Pfarrer, der Wein läuft“ ist im Manuskript fertig und wird voraussichtlich im Herbst erscheinen.
Das Büchlein kostet 8.50 Euro und ist erhältlich im Rathaus, in der Bücherstube, im Pfarrbüro und bei der Landbäckerei Geiger. Und selbstverständlich auch direkt beim Autor Karl Schönweiler